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Ja. Im Norden vom Greifswalder (früher Rügenscher) Bodden, im Westen von der Dänischen Wiek und im Osten vom Peenestrom. Und im Süden?
Von der Ziese. Heute nur ein verlandeter Bach, der dazu noch das Wasser aus einem Kanal vom Hanshäger Bach (eigentlich Steinbach = slawisch Kamenez = Kemnitz) bezieht. Aber früher war sie wohl ein schiffbarer Fluss.
So soll 1184 die im Bodden von den Dänen geschlagene Flotte des Pommernherzogs über diesen nach Wolgast geflüchtet sein. Unterstützung erhält die Insel-These durch Klaus Goldmann und Günter Wermusch,
die 1999 die Fachwelt damit überraschten, dass sie das sagenhafte Vineta nach Barth verlegten. Das gelang nur, indem das Flusstal von Peene/Trebel/Recknitz zum Oderarm wurde. Ebenso wie die Ziese.
In meinen Augen ist das sehr glaubhaft. Man hebe auf der Landkarte den Wasserstand um zwei Meter. Voila: Die Insel. In der Urkunde von 1248, die das Gründungsjahr für ein Dutzend Ortschaften im Land Wusterhusen
markiert, ist die Ziese beispielsweise auch als Grenzfluss bezeichnet, zwischen dem herzoglichen Stylogh (Stilow)und dem klösterlichen Kemnitz. Das sagt zwar nichts über dessen Schiffbarkeit aus. Ich bin jedoch
davon überzeugt: Das "Land Wusterhusen" war eine Insel.Und hieß deshalb auf polabisch Vostrozne.
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